Welche Schlussfolgerungen des Berichts sind noch heute relevant? Welche Erkenntnisse haben zu einem Umdenken geführt – wo stehen wir?

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Zu diesen Themen diskutierten am 21. November im CLUB OF ROME SALON in der AXICA in Berlin Prof. Dr. Dennis Meadows (Mitautor der Studie), Saori Dubourg (Vorstandsmitglied BASF) und Dr. Patrick Graichen (Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) gemeinsam mit mehr als 150 Gästen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik.

Die Veranstaltung wurde gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft Club of Rome und dem Arts & Nature Social Club veranstaltet und in Kooperation mit der BMW Foundation Herbert Quandt und der DZ BANK AG durchgeführt.

Die Gäste im Podium stellten aus ihrem jeweiligen Blickwinkel fest, dass die Botschaft des Buches von 1972 heute genauso aktuell ist, wie vor 50 Jahren. Die zentralen Fragen des Abends waren: Wie lassen sich die Erkenntnisse und Erfahrungen der letzten 50 Jahre auf den öffentlichen und privaten Sektor übertragen? Und mit welchen Stellschrauben können wir die wahrscheinlichsten Erfolge zur Verbesserung des Klimasituation erreichen? Welches Umdenken ist nach wie vor erforderlich?

Mit Blick auf die COP27-Klimakonferenz (in Sharm el-Sheikh, Ägypten) erklärte Prof. Meadows, dass nur drastische Änderungen des menschlichen Verhaltens den Wachstumsdruck umkehren und das System wieder in Einklang mit den planetarischen Kapazitätsgrenzen bringen können.

Saori Dubourg, Vorstandsmitglied der BASF, unterstrich den klaren Wandel hin zu einer ressourceneffizienten Wirtschaft auf der Grundlage einer zunehmenden Dekarbonisierung. Dieser stehe kurzfristig aufgrund der aktuellen Gassituation in Europa sowie unterschiedlichen Regulierungs- und Anreizprogrammen von Regierungen weltweit vor wettbewerbsbedingten Herausforderungen. Um das Dilemma zwischen kurz- und langfristigen Zielen zu lösen, betonte sie die Bedeutung innovativer Lösungen. Dazu gehöre auch die Orientierung künftiger Geschäftsmodelle von Mengenwachstum hin zu Wertewachstum, wie es beispielsweise das Konzept der Kreislaufwirtschaft der Fall zeigt.

Dr. Patrick Graichen, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, betonte die natürlichen planetaren Grenzen: Verlust von Natur und biologischer Vielfalt, abnehmende Bodenfruchtbarkeit, Bodenerosion und Wasserknappheit. Er forderte „eine Wirtschaft und eine Welt innerhalb dieser Grenzen zu gestalten“.

Initiiert und kuratiert wurde die Veranstaltung von Jörg Geier, Mitglied des Club of Rome und Programmverantwortlicher im Vorstand des Arts & Nature Social Club. In seiner Moderation erläuterte er die Komplexität der Probleme auf verschiedenen Ebenen und stellte fest, dass die ökologischen Herausforderungen lediglich Symptome seien, deren Ursache in den Grenzen des Ressourcenverbrauchs und des Bevölkerungswachstums in einer endlichen Welt liege.

Souâd Benkredda, Mitglied des Vorstands der DZ BANK AG, wies in ihrer Begrüßungsrede darauf hin, dass die langfristigen Klimaziele derzeit unter dem Druck kurzfristiger politischer und wirtschaftlicher Probleme stünden.

Dr. Frank Niederländer, Vorstandsmitglied der BMW Stiftung Herbert Quandt, brachte in seinen einleitenden Worten zum Ausdruck, dass die Ergebnisse von Die Grenzen des Wachstums nicht annähernd so schockierend seien wie die bis heute andauernden Diskussionen zu den gleichen Themen.

Dennis Meadows hob die Notwendigkeit von mehr Resilienz hervor, um sich an Veränderungen wie Klimawandel, Nahrungsmittelversorgung oder gewaltsamen Konflikte anzupassen. Er äußerte auf der einen Seite seine Begeisterung für technologische Entwicklungen, mahnte aber gleichzeitig zur Vorsicht. Zwar gibt es bereits Technologien zur Lösung aktueller Probleme, aber wir nutzen sie nicht, weil uns der politische Wille, die Ethik oder die Regelwerke für ihren Einsatz fehlen.

Die wunderbare Susanne Gmelch & Band begleiteten den Abend mit einer Vielzahl von Melodien.

Sobald verfügbar, wird dieser Artikel mit einem Link zu einer Video-Kurz- und Langfassung des Dialogs aktualisiert.

Fotos: (c) Deutsche Gesellschaft Club of Rome/Arts & Nature Social Club/Ruthe Zuntz

Die Deutsche Gesellschaft Club of Rome geht neue Wege. Unser Verein hat jüngst eine GmbH als 100%ige Tochter gegründet. Unter dem neu geschaffenen Co-Label “future works” werden wir Unternehmen, Kommunen und Verbände intensiver begleiten und unterstützen, um individuelle Antworten auf ihre jeweiligen Herausforderungen zu finden.