Der globale Ressourcenkonsum nimmt seit der industriellen Revolution zu. Dabei wird nur ein kleiner Teil der verbrauchten Ressourcen durch Wiederverwendung oder Recycling einem Kreislauf innerhalb der Weltwirtschaft zugeführt. Viele „verbrauchte Ressourcen“ dagegen gelangen als Schadstoffe in die Ökosysteme und belasten die Umwelt, beispielsweise Plastik in den Ozeanen. Zudem ist der Zugang zu Ressourcen und somit zu Wohlstand ungleich verteilt, sodass Entwicklungschancen zwischen den Regionen der Welt divergieren. Die Folgen dieser Entwicklung sind Klimawandel, Verlust der Biodiversität, Migration u.v.m. Das wissen wir alle über die Medien, aus der Schule und auch aus vielen anderen Quellen.

Nachhaltigkeit wird als Verzichtsaufforderung aufgefasst, doch es geht sogar um anderes und mehr: es geht darum, ein möglichst glückliches und gesundes Leben für möglichst alle Menschen auf diesem Planeten zu ermöglichen. Sich entfalten zu können, heißt auch die Natur zu schonen. Geht das? Ja, das geht, wenn wir es wollen.

Gestaltung setzt ein positives Bild den Katastrophengeschichten entgegen. Sie sind notwendig, um die Effekte unseres Handelns zu sehen – sie helfen aber nicht bei der Veränderung des eigenen Entscheidens und Handelns.

Dem Design als Schnittstelle zwischen Visionen einer guten Welt und Produkten bzw. Dienstleistungen kommt bei der Entwicklung zu einer gerechten und ressourcenleichten Gesellschaft eine Schlüsselrolle zu. Es kann in Form, Ästhetik und Gestalt Haltung und Wert kommunizieren und mit den Menschen interagieren. Es kann nachhaltiges Handeln ermöglichen. Produkte und Dienstleistungen können ressourcenleicht, kreislauffähig und nutzenstiftend sowie sozial ausgleichend gestaltet werden. SDGs übersetzt in Produkte und Dienstleistungen sind ein wichtiger Schritt für eine andere Haltung im Miteinander, zur Natur und zur Vielfalt jeglicher Art und deren Dienstleistungen für uns.  Jedes Produktdesign verändert die Welt – positiv oder negativ. Es ermöglicht Teilhabe und Gleichheit – oder eben nicht. Die Entscheidung liegt bei den handelnden Menschen selbst.  Dieser Gestaltungsraum macht Spaß, wenn denn solche Möglichkeiten direkt ins Leben greifen und den Menschen eigene Gestaltung erlauben.

Dafür sollten neben Designern auch Unternehmen, Politiker, Konsumenten, Wissenschaft und nicht zuletzt der Bildungssektor Mitgestalter des Prozesses sein und ihre eigenen Möglichkeiten wahrnehmen. Hier dienen als Beispiele die Sustainable Summer School und die CLUB OF ROME Schulen – zwei Initiativen, die die Deutsche Gesellschaft CLUB OF ROME durch ihre Mitglieder begleitet.

Im CLUB OF ROME Schulnetzwerk lernen Schülerinnen und Schüler über Grenzen hinweg zu denken, globale Perspektiven einzunehmen und in ihrem lokalen Umfeld aktiv zu werden. CLUB OF ROME Schulen sind Lernorte, an denen Schülerinnen und Schüler ihre Selbstwirksamkeit entdecken und ihre Potentiale entfalten können. Die SDGs sind hier  ein wichtiger Baustein.

Auch freuen wir uns, die 8th Sustainable Summer School im Nikolauskloster Jüchen vom 12. bis 19. August 2018 ankündigen zu können! Dieses Jahr laden wir Studierende und junge Berufstätige aus aller Welt ein, um das Thema „Smartphones, Resources and Human Rights“ zu erkunden. Details finden Sie auf www.sustainable-summer-school.org

Lesen Sie auch den englischsprachigen und ausführlicheren Beitrag von Christa Liedtke.