Historie
Der Club of Rome von 1969 bis heute
1965 BIS 1968
Die Anfänge
Aurelio Peccei und Alexander King
Mitten im Goldenen Zeitalter des Kapitalismus trieb den italienischen Industriellen und Philantropen Aurelio Peccei die Sorge um die Zukunft der Menschheit um. 1965 traf er sich mit dem schottischen Wissenschaftler Alexander King und einer Gruppe Gleichgesinnter in Rom. Als wesentliche Ursache für den „Irrweg der Menschheit“ identifizierten sie das fehlende Gefühl für Verantwortung und beschlossen der „selbstmörderischen Ignoranz“ etwas entgegenzusetzen – mit der Gründung des CLUB OF ROME.
1972
„Die Grenzen des Wachstums“
Der CLUB OF ROME beauftragte eine Gruppe von MIT-Professoren mit einer Untersuchung, deren Ergebnis 1972 unter dem Titel „Die Grenzen des Wachstums“ (The Limits to Growth) publiziert wurde. Der Bericht wirkte katalytisch und wurde zum Meilenstein für die Nachhaltigkeitsbewegung: Zum ersten Mal traten das Verstehen ökologischer Zusammenhänge und die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt in ein breiteres öffentliches Bewusstsein.
1978
Die Entstehung der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME
Eduard Pestel
Nach ihrer Gründung in Hamburg durch eine Initiative von Eduard Pestel, der als Mitglied des CLUB OF ROME entscheidend zu den Arbeiten an “Die Grenzen des Wachstums” beigetragen hatte, engagierte sich die Deutsche Gesellschaft CLUB OF ROME gemeinsam mit dem Haus Rissen und der Polnischen Gesellschaft CLUB OF ROME für die im geteilten Europa so wichtigen Ost-Westbeziehungen.
2000
Think & Do Tank
Zwischen 2000 und 2010 startete die Deutsche Gesellschaft CLUB OF ROME verstärkt Aktivitäten, wie etwa den jungen Think Tank 30, unterstütze Ideen wie DESERTEC oder intiierte Kooperationen mit anderen Organisationen, wie die der Global Marshall Plan Initiative und dem Projekt Hochschultage Ökosoziale Marktwirtschaft.
2004
Begründung des Netzwerks der CLUB OF ROME Schulen
Basierend auf dem Grundgedanken des Club of Rome Berichts “No limits to learning” initiiert die Deutsche Gesellschaft Club of Rome das bundesweite Netzwerk der Club of Rome Schulen. Mit dem gemeinsamen Anliegen über Grenzen hinaus zu denken und Schulentwicklung – und damit Bildung – zukunftsfähigzu gestalten, arbeiten Schulen aller Schulformen im Netzwerk zusammen. Statt Förderung von Eliten gilt der Leitsatz “Kein Talent darf verloren gehen”. Club of Rome Schulen sind Lernorte, an denen etwa 13.000 Schülerinnen und Schüler ihre Selbstwirksamkeit in kleinen und großen Zusammenhängen entdecken und ihre Potentiale entfalten können.
2009
Mitgründung der DESERTEC Foundation
Solarthermische Anlagen in Wüstenregionen können mehr produzieren als Energie: Trinkwasser, Jobs und im Falle des Exports eines kleinen Teils der Energie auch wichtige Perspektiven für die Staaten Nordafrikas. 2003 beschließt die Deutsche Gesellschaft Club of Rome (DGCOR) die DESERTEC Vision – damals unter dem Namen TREC – zu unterstützten; zuerst durch gemeinsame Veranstaltungen und bei der Erstellung mehrer Studien. Später stellt die DGCOR den ersten Mitarbeiter ein und stellt das Konzept im EU Parlament vor. 2009 gründet die DGCOR gemeinsam mit Einzelpersonen die gemeinnützige DESERTEC Foundation, die seither die Verantwortung für die DESERTEC Idee trägt.
2016
Ausrichtung der internationalen Jahreskonferenz
Als Gastgeberin der jährlichen Konferenz des CLUB OF ROME International lud die Deutsche Gesellschaft CLUB OF ROME im November 2016 nach Berlin ein. Als zentrale Plattform für Austausch und Dialog zu aktuellen Themen trafen sich die internationalen Mitglieder und Vertreter der nationalen Gesellschaften. Als prominente Gastredner traten u.a. der Bundesminister für Entwicklung Dr. Gerd Müller, der Klimaforscher Prof. Dr. Hans-Joachim Schellnhuber und der Nobelpreisträger Muhammad Yunus auf.
2019
Neuausrichtung: Vom Mahner zum Ermutiger und Gestalter des Wandels
Auf der Jahrestagung 2018 beschließen die Mitglieder der Deutsche Gesellschaft CLUB OF ROME sich intensiv mit den ursprünglichen Anliegen des CLUB OF ROME zu beschäftigen und das „Abenteuer des Geistes“ zu re-kultivieren. Es folgt ein Identitätsprozess, mit dem Ziel Historie und Zukunft zu verbinden, der mit dem Beschluss einer neuen Mission auf der Mitgliederversammlung 2019 einen Meilenstein erreicht: Sich ins Unbekannte wagen und ein neues Denken entwickeln, um eine lebensfördernde Zukunft zu ermöglichen.
2020
Innenwirkung: Was wissen wir noch nicht?
Die verabschiedete Mission “sich ins Unbekannte wagen” impliziert den Mut, Annahmen über die Zusammenhänge von Wissen und Wirksamkeit zu hinterfragen. „Das Unbekannte“ suggeriert damit für die Mitglieder auch die Offenheit, sich nicht allein darauf zu konzentrieren, was sie wissen, sondern sich – wie die Gründer des CLUB OF ROME – verstärkt auch zu fragen, was sie vielleicht noch nicht wissen. Die Formate und Veranstaltungen für die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft Club of Rome sollen so zur Re-Kultivierung des “Abenteuer des Geistes” beitragen.
2020
Außenwirkung: Vom Wissen und Denken zum Handeln
Future works wird als zukunftsorientierte Umsetzungsplattform der Deutschen Gesellschaft Club of Rome begründet. Auf der Plattform werden innovative Projektideen Realität und das Wissen der Mitglieder für Unternehmen, Verbände & andere Akteure nutzbar gemacht. Zur Ausweitung der Möglichkeiten der Plattform wird auch die Deutsche Gesellschaft Club of Rome Projekt GmbH gegründet. Ähnlich einem Sozialunternehmen fließen die Gewinne der hundertprozentigen Tochter an den gemeinnützigen Verein.